"Wenn das geschieht, hätten wir noch einmal eine kurze Zeit, um Alternativen zu prüfen - die ich derzeit aber nicht sehe", sagte Koecke. "Ja, und dann müssten wir tatsächlich zum Insolvenzgericht gehen." Die Anleihegläubiger des Bonner Konzerns entscheiden am 5. und 6. August über die Restrukturierung

20.07.13 DAS CFO-INTERVIEW: Solarworld hat keinen Plan B mehr VOLLTEXT DAS CFO-INTERVIEW: Solarworld hat keinen Plan B mehr Finanzvorstand wirbt für Restrukturierungskonzept: "Wir erkaufen uns Zeit" Börsen-Zeitung, 20.7.2013ahe Düsseldorf - Kurz vor den entscheidenden Abstimmungen der Gläubiger und Aktionäre hat der ums Überleben kämpfende Solarkonzern Solarworld noch einmal eindringlich dazu aufgerufen, das ausgehandelte Restrukturierungskonzept zu unterstützen. Finanzvorstand Philipp Koecke sagte im Interview der Börsen-Zeitung, wenn Anfang August nicht alle Beteiligten dem Rettungsplan mit den erforderlichen Mehrheiten zustimmten, werde Solarworld seine positive Fortführungsprognose verlieren. "Wenn das geschieht, hätten wir noch einmal eine kurze Zeit, um Alternativen zu prüfen - die ich derzeit aber nicht sehe", sagte Koecke. "Ja, und dann müssten wir tatsächlich zum Insolvenzgericht gehen." Die Anleihegläubiger des Bonner Konzerns entscheiden am 5. und 6. August über die Restrukturierung. Die Aktionäre treffen sich einen Tag später zu einer außerordentlichen Hauptversammlung. Koecke räumte ein, dass sich Solarworld über den geplanten Schulden- und Kapitalschnitt Zeit kaufen wolle. "Aber ich denke, diese Zeit wird ausreichen, um zu zeigen, dass wir wettbewerbsfähig sind. Wenn wir keine Dumpingpreise hätten, würde Solarworld doch schon heute schwarze Zahlen schreiben." Eine Mitschuld des Vorstands an der aktuellen Krise sieht Koecke nicht: Es habe keinen einzigen gravierenden Fehler des Vorstands gegeben, betonte er. Solarworld sei schließlich auch das letzte große Unternehmen der deutschen Solarindustrie, das die aktuelle Branchenkrise bisher überlebt habe. Dass Vorstandschef Frank Asbeck das von ihm gegründete Unternehmen auch künftig führt und Großaktionär mit einer Beteiligung von über 20 % bleibt, war nach Angaben von Koecke ein Wunsch der Gläubiger: "Das war für die Gläubiger eine wichtige Voraussetzung für die Zustimmung zum Restrukturierungsprozess." ---- - Interview Seite 11 Börsen-Zeitung, 20.07.2013, Autor ahe Düsseldorf, Nummer 137, Seite 1, 243 Worte URL zum Artikel: http://www.boersen-zeitung.de/index.php?li=1&artid=2013137003&titel=Solarworld-hat-keinen-Plan-B-mehr