Solarworld: Aktionäre werden enteignet – Kursziel 0,18 Euro
Der hochverschuldete Solarkonzern Solarworld hat eine vorläufige Einigung mit den Gläubigern erzielt. Klingt gut, bedeutet aber gleichzeitig, dass die Aktionäre fast komplett enteignet werden. Sie verlieren 95 Prozent ihrer Aktien.
Gelingt die Einigung mit den Gläubigern, kann die Solarworld AG einer drohenden Insolvenz entgehen. Der jetzt vorgelegte Plan sieht vor, dass 60 Prozent der Verbindlichkeiten in Eigenkapital umgewandelt werden. Diese Umwandlung wird dazu führen, dass die Aktionäre 95 Prozent ihrer Anteile verlieren.
Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der Solarworld AG soll zunächst eine Kapitalherabsetzung um rund 95 Prozent verbunden mit einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage vorgeschlagen werden. Im Rahmen der Kapitalerhöhung ist beabsichtigt, einen wesentlichen Teil der existierenden Finanzverbindlichkeiten (ca. 60 Prozent) durch Umwandlung in Eigenkapital abzulösen. Es handelt sich um einen Debt Equity Swap.
Ziel 0,18 Euro
Die Aktionäre werden also nach den Kapitalmaßnahmen nur noch fünf Prozent aller Aktien halten. Dafür hat ihr Unternehmen einen Großteil seiner Schulden abgebaut. Kein wirklich guter Deal, denn selbst wenn man Solarworld nach der erfolgreichen Restrukturierung mit 400 Millionen Euro (eher ambitioniert) bewerten würde, dann entsprächen fünf Prozent davon gerade einmal 20 Millionen Euro. Bei derzeit 111,7 Millionen ausstehenden Aktien wären das gerade einmal 0,18 Euro pro Aktie.
Luft nach unten
Die Alternative zu den Kapitalmaßnahmen, deren Annahme durch die Gläubiger noch nicht in trockenen Tüchern ist, wäre wohl nur die Insolvenz. In beiden Fällen hat der Aktienkurs von noch immer 0,63 Euro viel Luft nach unten. DER AKTIONÄR hatte zuletzt mehrfach auf das große Abwärtspotenzial bei Solarworld hingewiesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen