Freitag, 30. August 2013

z. B. Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-West, DM Beteiligungen AG, First Real Estate, Global Swiss Capital AG, Solar Millenium, BKN biostrom, DEIKON GmbH, WGF AG; SiC Processing GmbH, Windreich, Solar World AG, Centrosolar

Solen AG / Payom Solar AG: Dr. Späth & Partner fordert von Berater der Emittentin Verzicht auf Kandidatur

In Sachen Solen AG (vormals Payom Solar AG) hat die Berliner Rechtsanwaltskanzlei Dr. Späth & Partner Herrn Rechtsanwalt Dr. Kuthe aus Köln aufgefordert, seine Kandidatur in der am 19.08.2013 anstehenden Gläubigerversammlung als gemeinsamer Vertreter der Anleihegläubiger zurückzuziehen. Denn als Berater der Emittentin ist er in einem offensichtlichen Interessenkonflikt.
Ungeachtet des finanziellen Zusammenbruchs der Solen AG versucht deren Unternehmensleitung immer noch, die Anleihebesitzer weiter auszunehmen. Ein weiterer Versuch in diese Richtung soll am 19.08.2013 unternommen werden. Dann soll laut Bekanntmachung des Insolvenzgerichts Herr Rechtsanwalt Dr. Thorsten Kuthe (Kanzlei Heuking Kühn Lüer, Köln) zum gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger gewählt werden, - trotz eines offensichtlichen Interessenkonflikts. Denn Herr Dr. Kuthe ist ausgewiesener Interessenvertreter der Solen AG. Er hat das Unternehmen maßgeblich bei der Anleiheemission beraten und vertrat die Solen AG erst kürzlich bei einer Auseinandersetzung mindestens mit einem Anleihegläubiger über Rechte aus der Anleihe.
Es wird mithin immer offensichtlicher: Wenn die Anleihegläubiger sich nicht organisieren und ihre Interessen offensiv sichern, werden die erlittenen Verluste nur noch weiter verschlimmert und etwaige Schadensersatzansprüche der Anleihebesitzer gegen die Unternehmensleitung verschleiert. Denn die übrigen Kontrollinstanzen wie z.B. Insolvenzverwalter, Insolvenzgericht oder Berufsethik der Rechtsanwälte greifen nicht.
Daher sind alle Anleihegläubiger der Solen AG / Payom Solar AG aufgerufen, uns mit der Ausübung ihrer Stimmrechte anlässlich der Gläubigerversammlungen am 19. und 20. August 2013 zu betrauen. Diese Stimmrechtsvertretung ist kostenlos. So werden wir verhindern können, dass die Solen AG die Anleihegläubiger nochmals täuscht und für die Anleihebesitzer einen Vertreter bestellt, der seine Loyalität der Emittentin schuldet, und nicht den Anleihegläubigern.
Wenn Sie uns mit der kostenlosen Stimmrechtsausübung beauftragen möchten, so senden Sie uns bitte schnellstmöglich einen besonderen Nachweis ihrer Depot führenden Bank über Ihre Anleiheinhaberschaft mitsamt Vermerk, dass Ihre Anleihen bis zum Ablauf des 20.08.2013 gesperrt sind (Sperrvermerk). Wir benötigen zudem eine ausgefüllte Stimmrechtsvollmacht. Diese können Sie abrufen auf der Webseite der Solen AG unter
http://www.solen-ag.de/glaeubigerversammlung-1982013.html
dort die Datei
Solen AG GV Anleihe 2011-2012 19_8_2013 - Vollmacht an Dritte.pdf
Die Unterlagen können Sie uns gerne vorab per Fax oder E-Mail senden. Bei Fragen können Sie sich natürlich auch jederzeit telefonisch an uns wenden.
Über uns:
Die bundesweit tätige Rechtsanwaltskanzlei Dr. Späth & Partner aus Berlin ist bereits seit über 10 Jahren erfolgreich im Bank- und Kapitalmarktrecht tätig. Die Kanzlei ist insbesondere mit Anleihen und der gebündelten Vertretung von Anleihebesitzern, wie im Fall Solen AG bestens vertraut (z. B. Wohnungsbaugesellschaft Leipzig-West, DM Beteiligungen AG, First Real Estate, Global Swiss Capital AG, Solar Millenium, BKN biostrom, DEIKON GmbH, WGF AG; SiC Processing GmbH, Windreich, Solar World AG, Centrosolar). Bereits über 1000 Anleihe-Anleger, die Verluste mit Anleihen erlitten haben, wurden von uns erfolgreich vertreten. Wir vertreten Anleihebesitzer im Insolvenzverfahren und setzen Prospekthaftungsansprüche durch. Wir übernehmen zudem Deckungsanfragen bei etwaigen Rechtsschutzversicherern. Grundlage der Vergütung ist eine Pauschale oder das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz, sodass die Kosten transparent sind. Stimmrechtsvertretungen in Gläubigerversammlungen übernehmen wir kostenlos.
Kontakt:
Rechtsanwalt Dr. Marc Liebscher, LL.M. (Washington, D.C.)
Dr. Späth & Partner Rechtsanwälte
Kurfürstendamm 102, 10711 Berlin
liebscher@dr-spaeth.com
Tel.: 0049 / (0) 30 88 70 16 17, Fax: 0049 / (0) 30 88 72 94 61
www.dr-spaeth.com

wer hat Solarworldanleihen gekündigt ?

Zwecks Erfahrungsaustausch

rolfjkoch@web.de

T 06151 14 77 94

Montag, 19. August 2013

Ist Solarworld dauerhaft gerettet!?

Foto
Armin Brack,
Geldanlage-Report
Über den Autor:
Der Geldanlage-Report erscheint wöchentlich und liefert ihnen hochwertige Tipps rund um die Themen Geldanlage und Finanzen. Sie erhalten konkrete Analysen zu Aktien, Rohstoffen und Zertifikaten. Melden Sie sich jetzt gratis an: http://www.geldanlage-report.de

Ist Solarworld dauerhaft gerettet!?

16:19 19.08.13
Lieber Geldanleger,
kennen Sie den (Ex-) Sonnenkönig unter Deutschlands Konzernbossen? Zuletzt hatten sich Schatten auf das Reich von Frank Asbeck gelegt. Der Besitzer von zwei Prunk-Schlössern – das Anwesen Marienfels bei Remagen am Mittelrhein erwarb der Solarworld-Gründer von TV-Entertainer Thomas Gottschalk – hatte sein Unternehmen fast gegen die Wand gefahren.
Dass der Konkurs des einstigen Börsen-Überfliegers quasi in letzter Minute abgewendet wurde, hat Schwergewicht Asbeck einzig den Gläubigern und den Kleinaktionären zu verdanken. Diese mussten für das Überleben von Solarworld allerdings ihre Anteile fast komplett in den Wind schreiben.
So wurde auf der außerordentlichen Hauptversammlung in Bonn in der vergangenen Woche u.a. beschlossen, in einer Kapitalerhöhung weitere 14 Millionen junge Aktien auszugeben. Die Altaktionäre allerdings sollen dabei leer ausgehen.
Für sie wurde das Bezugsrecht ausgeschlossen. Die neuen Papiere stellen dann 95 Prozent von Solarworld da, während der Anteil der Altaktionäre mit ihren 744.000 Aktien auf fünf Prozent zusammenschmilzt.
Viele Anteilseigner „der ersten Stunde“ (in der Mehrheit aus dem „Umfeld der Grünen“ in NRW – Asbeck gehörte 1979 mit Petra Kelly, Gert Bastian, Michael Vesper und anderen zu den Gründungsmitgliedern des ersten grünen Landesverbandes) sind schon lange ziemlich sauer auf „ihren“ Solarworld-Vorstandsvorsitzenden. Das kann der nicht nachvollziehen. Schließlich seien doch die Chinesen allein schuld an der Misere der Branche, so Asbeck an seine Kritiker.
Und so ließ es der Multimillionär – das ist er auch nach der gerade überstandenen Fast-Pleite noch – nur Tage nach der Konzern-Rettung wieder einmal richtig krachen. Seinen 54. Geburtstag feierte er mit einem rauschenden Schloss-Fest. Es ging so lärmend zu, dass nach Medienberichten sogar die Polizei ans Schlosstor klopfte und eine Anzeige schrieb.
Es bleibt zu hoffen, dass sich Asbeck nach der Partysause jetzt auf Wesentliches besinnt und seine Strategie für Solarworld noch einmal überdenkt. Leider lassen erste Äußerungen das aber nicht erwarten. Asbeck glaubt weiter fest an den Qualitätsvorteil der Solarworld-Module und sieht da den großen Vorteil gegenüber der chinesischen Konkurrenz.
Dabei fordern Experten seit Jahren, dass sich Solarworld auf seine starke Marke und den schlagkräftigen Vertrieb konzentriert. Stattdessen werden alle Arbeitsschritte beim Bau eines Moduls nach wie vor selbst durchgeführt – obwohl leicht transportierbare Massenprodukte wie Zellen aus Asien günstig geliefert werden könnten.
Gefährliche Visionen
„In einigen Jahren werden chinesische Module von den Dächern regnen“, fabuliert Frank Asbeck. Und weiter: „Wir sind absolut wettbewerbsfähig. Sonst würde ich nicht investieren, sonst würde Qatar nicht investieren.“
Tatsächlich will Asbeck zehn Millionen Euro in die Hand nehmen und sie in das „neue“ Solarworld stecken, Großinvestor Qatar Solar schießt noch einmal 35 Millionen Euro zu und gibt zudem ein Darlehen in Höhe von 50 Millionen Euro. Doch wird das reichen?
Asbeck kauft die neuen Aktien zu günstigen Konditionen. Die Araber wiederum verbinden mit dem Investment eigene Interessen. Es gibt angeblich Pläne, weitere Produktionsschritte in Katar aufzubauen.
Viele Investoren rechnen fest damit, dass der Großinvestor sich das Unternehmen über kurz oder lang ganz aneignen wird. Allerdings erst dann, wenn sich das Umfeld für die Solarworld-Aktie wieder nachhaltig aufhellt. Doch Besserung ist erst einmal nicht in Sicht. Die Halbjahresbilanz kann man nur als desaströs bezeichnen:
Die Konzernerlöse verringerten sich in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 41 Prozent von 340 auf 201 Millionen Euro. Der Absatz von Solarmodulen ging um ein Drittel zurück. Vor allem in Deutschland verkaufte Solarworld viel weniger Produkte als in der Vergangenheit. Der Absatzrückgang von 61 Prozent entspricht dem allgemeinen Marktrückgang für Solaranlagen in Deutschland.
Als Reaktion auf die schwierige Lage im Heimatmarkt richtet Solarworld sein Augenmerk immer mehr aufs Ausland. Erwirtschaftete das Bonner Unternehmen im ersten Halbjahr 2012 noch 51,1 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands, waren es in den vergangenen sechs Monaten bereits 75,3 Prozent.
Immerhin: Der Versuch, sich gesundzuschrumpfen, hat zu einer Verringerung des Verlustes geführt. Das Ebit liegt zwar immer noch 69 Millionen Euro im roten Bereich, im gleichen Vorjahreszeitraum betrug das Minus sogar 144 Millionen Euro.
Weiter immens hohe Schulden
Lassen Sie sich davon jedoch nicht täuschen: Auch wenn der Rettungsplan durchgehen sollte, sitzt das Unternehmen weiter auf mehr als 400 Millionen Euro Schulden, die nur durch (bis jetzt) nicht absehbare Gewinne abgebaut werden könnten.
Und der Kompromiss im Solarstreit zwischen China und der EU, auf den auch Asbeck baut, hilft Solarworld und den anderen europäischen Modulherstellern nicht wirklich.
Zum Hintergrund: Um einen Handelskrieg zwischen der EU und China zu vermeiden, hat die EU-Kommission der Einführung von Mindestpreisen für Solarmodule aus chinesischer Produktion verbindlich zugestimmt. Unter 56 Cent je Watt darf ab sofort kein chinesischer Anbieter mehr Module anbieten, ohne massive Strafzölle zahlen zu müssen.
Das Problem: Bei weniger als 70 bis 80 Cent schreiben deutsche Anbieter bereits Verluste. Das weiß eigentlich jeder in der Branche. So hilft der Kompromiss den chinesischen Premium-Anbietern, die mit ihren Produkten in die EU drängen, am meisten: Sie können sich so Billig-Konkurrenz aus dem eigenen Land vom Leib halten.
Was deutsche Modulhersteller brauchen, ist eine Deckelung des Angebots aus China auf sieben Gigawatt pro Jahr. Diese Importmenge macht etwa 70 Prozent des europäischen Markts aus. Das restliche Drittel wäre dann noch immer groß genug, damit auch Solarworld und andere Konkurrenten außerhalb Chinas überleben könnten.
MEIN FAZIT:
Einst war die deutsche Solar-Branche das Zugpferd in die schöne, neue Welt der Erneuerbaren Energien. Es schien ein lohnendes Geschäft zu sein. Auch Solarworld profitierte zunächst stark vom Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) mit Einspeisevorrang und festen Vergütungen für Solaranlagen. Doch dann purzelten die Preise. China flutete mit billigen und immer besseren Modulen den Markt und bereits ab 2011 hatte Solarworld mit hohen Verluste und Umsatzeinbrüchen zu kämpfen.
Das Marktumfeld dürfte auch in Zukunft sehr herausfordernd bleiben. Vor allem in Europa. Mir ist nicht klar, wie Solarworld die Umsatzverluste auf dem deutschen Heimatmarkt durch neue Umsätze im Ausland kompensieren will.
Denn eines steht fest: Die Solarförderung im Rahmen des EEG sinkt weiter. Die europäisch-chinesische Einigung auf einen Mindestverkaufspreis für Solarmodule von 56 Cent pro Watt Leistung wird Solarworld und alle anderen deutschen Anbieter nicht vor der fernöstlichen Konkurrenz schützen.
Und kann Solarworld wirklich auf Qatar Solar bauen? Versuchen wir es positiv zu sehen: Wenn der neue Großaktionär Asbeck per Beteiligung und Darlehen zu Hilfe eilt – auch der Bau einer Siliziumfabrik im Emirat ist angeblich geplant – könnte Solarworld als Know-how-Lieferant stärker in sonnenreichen Regionen in Afrika und Arabien ins Geschäft kommen.
Das wäre ein Hoffnungsschimmer. Mehr aber auch nicht.
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Verantwortlich für den Inhalt ist allein der jeweilige Autor.

Sonntag, 18. August 2013

An der Börse kostet eine Kilowattstunde Strom zeitweise weniger als ein Cent - auch wenn Haushaltskunden 25 Cent und mehr dafür zahlen müssen. Das kommt leider immer häufiger vor.

EnergiewendeStromverkauf mit Verlust

 ·  An der Börse kostet eine Kilowattstunde Strom zeitweise weniger als ein Cent - auch wenn Haushaltskunden 25 Cent und mehr dafür zahlen müssen. Das kommt leider immer häufiger vor.
In Deutschland teuer erzeugter Strom wird immer öfter mit Verlust verkauft, teilweise wird den Käufern sogar noch Geld dafür gezahlt. Nach einer Analyse im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen wurde im ersten Halbjahr für die Kilowattstunde Strom an der Börse 2013 viermal so oft ein Preis von weniger als 1 Cent erzielt. (Haushaltskunden zahlen 25 Cent und mehr.)
Zugleich habe die Anzahl der Stunden, in denen Käufern noch eine Prämie gezahlt worden sei, im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 um die Hälfte auf 36 Stunden zugenommen. Erzeugung und Ausfuhr von Strom sei in den Zeiten aber nicht reduziert worden. Der Stromexport habe sich in den 196 Stunden, als weniger als 1 Cent die Kilowattstunde gezahlt wurde, auf 778 Gigawattstunden ebenfalls fast vervierfacht. Die Untersuchung wurde vom Fraunhofer Institutfür Solare Energiesysteme verfasst.

Viele Kraftwerke kann man nicht einfach drosseln und wieder anfahren

Darin werden die Betreiber der Braunkohle- und Kernkraftwerke für die Entwicklung verantwortlich gemacht, denn sie hätten auch in Niedrigpreisphasen die Produktion nur unwesentlich gedrosselt. Grund seien technische Restriktionen, wie lange Anfahrzeiten für einmal heruntergefahrene Kraftwerke. Im Gegensatz dazu sei die Erzeugung in Kohle- und Gaskraftwerken in den fraglichen Zeiten auf bis zu 10 Prozent ihrer installierten Leistung reduziert worden.
Im Vergleich der beiden Halbjahre 2012 und 2013 habe die Stromproduktion aus Braunkohle um 2 Terawattstunden (TWh) auf 72 TWh und die aus Steinkohle um 4 TWh auf 57 TWh deutlich zugenommen. Gleichzeitig sei die aus Gaskraftwerken um 4,6 TWh auf 22 TWh gesunken. Knapp 37 TWh stammen aus Solar- und Windanlagen.
Über den Einfluss der regenerativen Erzeugung in Folge garantierter Preise und bevorzugter Einspeisung für Ökostrom ins Netz auf die Niedrigpreisphasen an der Börse äußern sich die Autoren nicht. Sie halten hingegen die Anpassung der Großkraftwerke an die zunehmende fluktuierende Einspeisung aus Wind-, Sonnen- und Biomassestrom für „essentiell“.
Die wachsende Zahl von Stunden mit Niedrigpreisen zeige, dass schon heute mehr Flexibilität im konventionellen Kraftwerkspark notwendig sei. Mit dem weiteren Ausbau regenerativer Energien werde der Bedarf an flexibler gesicherter Leistung wachsen. „Schreibt man den derzeitigen Trend fort, werden sowohl die Exportüberschüsse als auch die Stunden mit extrem niedrigen oder negativen Börsenstrompreisen weiter zunehmen und langfristig zu einem unüberwindbaren Systemkonflikt führen“, heißt es.

Solarworld-Gründer und Vorstandschef Frank Asbeck rechnet damit, dass die Solarenergiebranche schon in einigen Jahren nicht mehr auf staatliche Fördermaßnahmen angewiesen sein wird.

Solarworld - Asbeck: Bald keine Millionen mehr für Solarbranche?

18.08.2013 (www.4investors.de) - Solarworld-Gründer und Vorstandschef Frank Asbeck rechnet damit, dass die Solarenergiebranche schon in einigen Jahren nicht mehr auf staatliche Fördermaßnahmen angewiesen sein wird. 2017 solle die Branche so weit sein, zitiert das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ Asbeck in einer Vorabmeldung. Vor weiteren Kürzungen nach der Bundestagswahl warnt der Manager. „Mehr geht nicht, wenn wir die Energiewende nicht gefährden wollen“, so Asbeck gegenüber „Der Spiegel“. Zudem will der Solarworld-Chef eine Diskussion über die Förderung der Offshore-Windenergie, dies sei „die teuerste und ineffizienteste Technik“. 

Mit den angenommenen Sanierungsplänen soll Solarworld wieder finanziell auf gesunden Füßen stehen, so Asbeck weiter. Die derzeitigen Aktionäre des Konzerns werden aufgrund der anstehenden großen Kapitalerhöhungen allerdings faktisch fast komplett aus dem Unternehmen gedrängt, werden daher kaum Früchte der Sanierung ernten können. Die Solarworld-Aktie hat den Handel am Freitag bei knapp 0,46 Euro beendet, zuletzt kam es zu einem erfolgreichen Test der Unterstützung oberhalb von 0,365/0,394 Euro. (Autor: mic)

Freitag, 16. August 2013

„In einigen Jahren werden chinesische Module von den Dächern regnen“, fabuliert Frank Asbeck.

Samstag, 17. August 2013   

Ist Solarworld dauerhaft gerettet?


Lieber Geldanleger,
kennen Sie den (Ex-) Sonnenkönig unter Deutschlands Konzernbossen? Zuletzt hatten sich Schatten auf das Reich von Frank Asbeck gelegt. Der Besitzer von zwei Prunk-Schlössern – das Anwesen Marienfels bei Remagen am Mittelrhein erwarb der Solarworld-Gründer von TV-Entertainer Thomas Gottschalk – hatte sein Unternehmen fast gegen die Wand gefahren.
Dass der Konkurs des einstigen Börsen-Überfliegers quasi in letzter Minute abgewendet wurde, hat Schwergewicht Asbeck einzig den Gläubigern und den Kleinaktionären zu verdanken. Diese mussten für das Überleben von Solarworld allerdings ihre Anteile fast komplett in den Wind schreiben.
So wurde auf der außerordentlichen Hauptversammlung in Bonn in der vergangenen Woche u.a. beschlossen, in einer Kapitalerhöhung weitere 14 Millionen junge Aktien auszugeben. Die Altaktionäre allerdings sollen dabei leer ausgehen.
Für sie wurde das Bezugsrecht ausgeschlossen. Die neuen Papiere stellen dann 95 Prozent von Solarworld da, während der Anteil der Altaktionäre mit ihren 744.000 Aktien auf fünf Prozent zusammenschmilzt.
Viele Anteilseigner „der ersten Stunde“ (in der Mehrheit aus dem „Umfeld der Grünen“ in NRW – Asbeck gehörte 1979 mit Petra Kelly, Gert Bastian, Michael Vesper und anderen zu den Gründungsmitgliedern des ersten grünen Landesverbandes) sind schon lange ziemlich sauer auf „ihren“ Solarworld-Vorstandsvorsitzenden. Das kann der nicht nachvollziehen. Schließlich seien doch die Chinesen allein schuld an der Misere der Branche, so Asbeck an seine Kritiker.
Und so ließ es der Multimillionär – das ist er auch nach der gerade überstandenen Fast-Pleite noch – nur Tage nach der Konzern-Rettung wieder einmal richtig krachen. Seinen 54. Geburtstag feierte er mit einem rauschenden Schloss-Fest. Es ging so lärmend zu, dass nach Medienberichten sogar die Polizei ans Schlosstor klopfte und eine Anzeige schrieb.
Es bleibt zu hoffen, dass sich Asbeck nach der Partysause jetzt auf Wesentliches besinnt und seine Strategie für Solarworld noch einmal überdenkt. Leider lassen erste Äußerungen das aber nicht erwarten. Asbeck glaubt weiter fest an den Qualitätsvorteil der Solarworld-Module und sieht da den großen Vorteil gegenüber der chinesischen Konkurrenz.
Dabei fordern Experten seit Jahren, dass sich Solarworld auf seine starke Marke und den schlagkräftigen Vertrieb konzentriert. Stattdessen werden alle Arbeitsschritte beim Bau eines Moduls nach wie vor selbst durchgeführt – obwohl leicht transportierbare Massenprodukte wie Zellen aus Asien günstig geliefert werden könnten.

Gefährliche Visionen


„In einigen Jahren werden chinesische Module von den Dächern regnen“, fabuliert Frank Asbeck. Und weiter: „Wir sind absolut wettbewerbsfähig. Sonst würde ich nicht investieren, sonst würde Qatar nicht investieren.“
Tatsächlich will Asbeck zehn Millionen Euro in die Hand nehmen und sie in das „neue“ Solarworld stecken, Großinvestor Qatar Solar schießt noch einmal 35 Millionen Euro zu und gibt zudem ein Darlehen in Höhe von 50 Millionen Euro. Doch wird das reichen?
Asbeck kauft die neuen Aktien zu günstigen Konditionen. Die Araber wiederum verbinden mit dem Investment eigene Interessen. Es gibt angeblich Pläne, weitere Produktionsschritte in Katar aufzubauen.
Viele Investoren rechnen fest damit, dass der Großinvestor sich das Unternehmen über kurz oder lang ganz aneignen wird. Allerdings erst dann, wenn sich das Umfeld für die Solarworld-Aktie wieder nachhaltig aufhellt. Doch Besserung ist erst einmal nicht in Sicht. Die Halbjahresbilanz kann man nur als desaströs bezeichnen:
Die Konzernerlöse verringerten sich in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 41 Prozent von 340 auf 201 Millionen Euro. Der Absatz von Solarmodulen ging um ein Drittel zurück. Vor allem in Deutschland verkaufte Solarworld viel weniger Produkte als in der Vergangenheit. Der Absatzrückgang von 61 Prozent entspricht dem allgemeinen Marktrückgang für Solaranlagen in Deutschland.
Als Reaktion auf die schwierige Lage im Heimatmarkt richtet Solarworld sein Augenmerk immer mehr aufs Ausland. Erwirtschaftete das Bonner Unternehmen im ersten Halbjahr 2012 noch 51,1 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands, waren es in den vergangenen sechs Monaten bereits 75,3 Prozent.
Immerhin: Der Versuch, sich gesundzuschrumpfen, hat zu einer Verringerung des Verlustes geführt. Das Ebit liegt zwar immer noch 69 Millionen Euro im roten Bereich, im gleichen Vorjahreszeitraum betrug das Minus sogar 144 Millionen Euro.

Weiter immens hohe Schulden


Lassen Sie sich davon jedoch nicht täuschen: Auch wenn der Rettungsplan durchgehen sollte, sitzt das Unternehmen weiter auf mehr als 400 Millionen Euro Schulden, die nur durch (bis jetzt) nicht absehbare Gewinne abgebaut werden könnten.
Und der Kompromiss im Solarstreit zwischen China und der EU, auf den auch Asbeck baut, hilft Solarworld und den anderen europäischen Modulherstellern nicht wirklich.
Zum Hintergrund: Um einen Handelskrieg zwischen der EU und China zu vermeiden, hat die EU-Kommission der Einführung von Mindestpreisen für Solarmodule aus chinesischer Produktion verbindlich zugestimmt. Unter 56 Cent je Watt darf ab sofort kein chinesischer Anbieter mehr Module anbieten, ohne massive Strafzölle zahlen zu müssen.
Das Problem: Bei weniger als 70 bis 80 Cent schreiben deutsche Anbieter bereits Verluste. Das weiß eigentlich jeder in der Branche. So hilft der Kompromiss den chinesischen Premium-Anbietern, die mit ihren Produkten in die EU drängen, am meisten: Sie können sich so Billig-Konkurrenz aus dem eigenen Land vom Leib halten.
Was deutsche Modulhersteller brauchen, ist eine Deckelung des Angebots aus China auf sieben Gigawatt pro Jahr. Diese Importmenge macht etwa 70 Prozent des europäischen Markts aus. Das restliche Drittel wäre dann noch immer groß genug, damit auch Solarworld und andere Konkurrenten außerhalb Chinas überleben könnten.
 
Solarworld
WKN / Kürzel
 510840 / SWV
ISIN
 DE0005108401
Börsenwert
 51 Mio. EUR
KGV 13e/14e
 neg. / neg.
Akt. Kurs
 0,45 EUR


MEIN FAZIT:


Einst war die deutsche Solar-Branche das Zugpferd in die schöne, neue Welt der Erneuerbaren Energien. Es schien ein lohnendes Geschäft zu sein. Auch Solarworld profitierte zunächst stark vom Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) mit Einspeisevorrang und festen Vergütungen für Solaranlagen. Doch dann purzelten die Preise. China flutete mit billigen und immer besseren Modulen den Markt und bereits ab 2011 hatte Solarworld mit hohen Verluste und Umsatzeinbrüchen zu kämpfen.
Das Marktumfeld dürfte auch in Zukunft sehr herausfordernd bleiben. Vor allem in Europa. Mir ist nicht klar, wie Solarworld die Umsatzverluste auf dem deutschen Heimatmarkt durch neue Umsätze im Ausland kompensieren will.
Denn eines steht fest: Die Solarförderung im Rahmen des EEG sinkt weiter. Die europäisch-chinesische Einigung auf einen Mindestverkaufspreis für Solarmodule von 56 Cent pro Watt Leistung wird Solarworld und alle anderen deutschen Anbieter nicht vor der fernöstlichen Konkurrenz schützen.
Und kann Solarworld wirklich auf Qatar Solar bauen? Versuchen wir es positiv zu sehen: Wenn der neue Großaktionär Asbeck per Beteiligung und Darlehen zu Hilfe eilt – auch der Bau einer Siliziumfabrik im Emirat ist angeblich geplant – könnte Solarworld als Know-how-Lieferant stärker in sonnenreichen Regionen in Afrika und Arabien ins Geschäft kommen.
Das wäre ein Hoffnungsschimmer. Mehr aber auch nicht.

Donnerstag, 15. August 2013

Drittverzugsklausel / cross default clause : konkret: nicht rechtzeitige Zahlung der 2016er Zinsen (bis zum 12.8. Abends eingehend) "triggert"/ermöglicht die Kündigung des 2017er Bondes......

aus § 9 der ALB der 2017er SolarworldAnleihe:

c) Drittverzugsklausel: (i) wenn eine bestehende
oder zukünftige Zahlungsverpflichtung der
Emittentin oder einer ihrer Wesentlichen
Tochtergesellschaften (wie nachstehend
definiert) im Zusammenhang mit einer Kreditoder
sonstigen Geldaufnahme infolge einer
Nichtleistung (unabhängig davon, wie eine
solche definiert ist) vorzeitig fällig wird oder (ii)
wenn eine solche Zahlungsverpflichtung bei
Fälligkeit oder nach Ablauf einer etwaigen
Nachfrist nicht erfüllt wird oder (iii) wenn die
Emittentin einen Betrag, der unter einer
bestehenden oder zukünftigen Garantie,
Gewährleistung oder Bürgschaft im
Zusammenhang mit einer Kredit- oder
sonstigen Geldaufnahme, zur Zahlung fällig
wird, bei Fälligkeit oder nach Ablauf einer
etwaigen Nachfrist nicht zahlt, vorausgesetzt,
dass der Gesamtbetrag der betreffenden
Zahlungsverpflichtungen, Garantien,
Gewährleistungen oder Bürgschaften,
bezüglich derer eines oder mehrere der in
diesem Absatz (c) genannten Ereignisse
eintritt, mindestens dem Betrag von
EUR 25.000.000 oder dessen Gegenwert in
einer anderen Währung entspricht oder diesen
übersteigt und der jeweilige Kündigungsgrund
nicht innerhalb von 30 Tagen, nachdem die
Emittentin eine diesbezügliche Mitteilung
durch den Gläubiger nach Maßgabe von
Absatz (2) erhalten hat, behoben wird; oder

ist der Skripturakt bei den beiden Solarworldanleihen bereits vollzogen ? // nein !! mit allen daraus folgenden Konsequenzen.....

Artikel 1 G. v. 31.07.2009 BGBl. I S. 2512 (Nr. 50); zuletzt geändert durch Artikel 2 G. v. 13.09.2012 BGBl. I S. 1914; Geltung ab 05.08.2009
FNA: 4134-4; 4 Zivilrecht und Strafrecht 41 Handelsrecht 413 Wertpapierrecht 4134 Schuldverschreibungen
4 frühere Fassungen des SchVG | Entwurf / Begründung des SchVG | 16 Vorschriften zitieren das SchVG

Abschnitt 2 Beschlüsse der Gläubiger

 

§ 21 Vollziehung von Beschlüssen



(1) Beschlüsse der Gläubigerversammlung, durch welche der Inhalt der Anleihebedingungen abgeändert oder ergänzt wird, sind in der Weise zu vollziehen, dass die maßgebliche Sammelurkunde ergänzt oder geändert wird. Im Fall der Verwahrung der Sammelkurkunde durch eine Wertpapiersammelbank hat der Versammlungs- oder Abstimmungsleiter dazu den in der Niederschrift dokumentierten Beschlussinhalt an die Wertpapiersammelbank zu übermitteln mit dem Ersuchen, die eingereichten Dokumente den vorhandenen Dokumenten in geeigneter Form beizufügen. Er hat gegenüber der Wertpapiersammelbank zu versichern, dass der Beschluss vollzogen werden darf.

(2) Der gemeinsame Vertreter darf von der ihm durch Beschluss erteilten Vollmacht oder Ermächtigung keinen Gebrauch machen, solange der zugrunde liegende Beschluss noch nicht vollzogen werden darf.

 

Mittwoch, 14. August 2013

SolarWorld AG: Geschäftszahlen für das 1. Halbjahr 2013

14.08.2013
Corporate News SolarWorld AG 
(Securities Code No.: WKN 510 840)
(International Securities Identification Numbers: 
ISIN DE0005108401, ISIN XS0641270045 and ISIN XS0478864225) 


SolarWorld AG: Geschäftszahlen für das 1. Halbjahr 2013
  • Absatz: 233 (H1 2012: 334) MW
  • Umsatz: 201 (H1 2012: 340) Mio. €
  • EBITDA: –37 (H1 2012: –99) Mio. €.
  • EBIT: –69 (H1 2012: –144) Mio. €
  • Konzernergebnis: –82 (H1 2012: –161) Mio. €


Die SolarWorld AG bestätigt ihre am 18. Juli 2013 vorab gemeldeten Zahlen. Das Unternehmen verkaufte im 1. Halbjahr 2013 weniger Solarstrommodule und Bausätze als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die konzernweite Absatzmenge einschließlich des Wafergeschäfts belief sich im 1. Halbjahr auf 233 (H1 2012: 334) MW. Die gesunkenen Absatzmengen und der fortdauernde Preisdruck durch Dumpingmodule führten dazu, dass auch der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahreshalbjahr zurückging. Einschließlich des Wafergeschäfts erzielte die SolarWorld einen Umsatz von rund 201 (H1 2012: 340) Mio. €. 

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich im 1. Halbjahr auf rund –37 (H1 2012: –99) Mio. €. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg auf rund –69 (H1 2012: –144) Mio. €. Das Konzernergebnis nach Steuern verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr auf –82 (H1 2012: –161) Mio. €. 

Auch der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich im 1. Halbjahr um 18 Mio. € und erreichte –9 (H1 2012: –27) Mio. €. Die liquiden Mittel beliefen sich zum 30. Juni 2013 auf 162 (31. Dezember 2012: 224) Mio. €. Dieser Rückgang ist vor allem auf Zinszahlungen und Investitionen in Zukunftstechnologie zurückzuführen. 

Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck, Vorstandsvorsitzender der SolarWorld AG: "Vergangene Woche haben Gläubiger und Aktionäre der SolarWorld AG den Weg zur Restrukturierung mit überwältigender Mehrheit frei gemacht. Das wird sich auch positiv auf das Geschäft im weiteren Jahr auswirken. Unsere Produktneuheiten werden unseren Absatz beleben. Qualität und Innovationskraft sind unsere besten Argumente, um im harten Wettbewerb zu bestehen." 

Über die SolarWorld AG: Die SolarWorld AG stellt Solarstromanlagen her und trägt damit weltweit zu einer sauberen Energieversorgung bei. Der Konzern mit Sitz in Bonn beschäftigt rund 2.500 Menschen und fertigt in Freiberg/Deutschland und in Hillsboro/USA. Vom Rohstoff Silizium bis zum Solarstrommodul vereint das Unternehmen alle Produktionsstufen unter einem Dach. Dazu gehört auch eine eigene Forschung und Entwicklung. SolarWorld beliefert über ein internationales Vertriebsnetz Kunden in aller Welt mit Solarstrommodulen und kompletten Anlagen. Das Unternehmen legt Wert auf hohe soziale Standards an seinen Standorten in aller Welt und hat sich einer ressourcen- und energiesparenden Produktion verpflichtet. Der Konzern ist seit 1999 börsennotiert. Mehr Informationen unter www.solarworld.de 
Kontakt:
SolarWorld AG Investor Relations 
Tel.-Nr.: 0228/55920-470; 
Fax-Nr.: 0228/55920-9470,
E-Mail: placement@solarworld.de
Internet: www.solarworld.de/investor-relations

aus dem DEIKON Urteil des LG Köln // Rechtsgrundsätze zu Darlehensverträgen entwickelt sind auf Anleihen anzuwenden...

aus dem DEIKON Urteil des LG Köln
 
31 Denn dem Kläger ist schon deshalb eine Fortsetzung des Vertrages nicht mehr
zumutbar, weil die Beklagte überschuldet ist und in den Pressmitteilungen vom
30.06.2010 und vom 12.08.2010 angekündigt hat, bei unveränderten Vertragsbedingungen
mit überwiegender Wahrscheinlichkeit einen Insolvenzantrag stellen
zu müssen. Damit drohte der Beklagten nach eigener Aussage unmittelbar die
Zahlungsunfähigkeit. Auf die Frage, ob die Beklagte damals tatsächlich überschuldet
gewesen ist oder nicht, kommt es nicht an. Denn nach höchstrichterlicher
Rechtsprechung kann in der unmittelbar drohenden Gefahr der Zahlungsunfähigkeit
selbst dann ein wichtiger Grund zur fristlosen Kündigung liegen,
wenn die Überschuldung nicht festgestellt ist (BGH, Beschluss vom 10.03.2009
- XI ZR 492/07 und BGH NJW 2003, 2674 ff.; zitiert nach Juris). Diese von
der Rechtsprechung für Darlehensverträge entwickelten Grundsätze sind auf den
hier vorliegenden Fall der Kündigung von Hypothekenanleihen zu übertragen.

Denn, ähnlich wie bei einem Darlehensvertrag, hat der Kläger der Beklagten
für eine bestimmte Zeit Gelder zur Verfügung gestellt, die von dieser am Ende
der vereinbarten Laufzeit zurückgezahlt werden müssen.
 Daneben besteht
ein schuldrechtlicher Anspruch des Klägers auf die Zahlung eines zeitabhängigen
Entgelts (Zinszahlung). Dabei ist zu beachten, dass nachrangige Hypothekenanleihen
bzw. Immobilienanleihen Anleihen an Unternehmen sind, deren
Mittelverwendung zwar im Interesse der Anleger erfolgt, die die erworbenen Immobilien
aber zu einem bestimmten Teil auch fremd finanzieren. Folglich sind
die die Ansprüche der Anleihegläubiger sichernden Grundpfandrechte nicht oder
allenfalls nachrangig gegenüber den der Besicherung der Bankkredite dienenden
Grundpfandrechten gesichert. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf ihre faktische
Absicherung letztlich nicht von herkömmlichen Unternehmensanleihen,
welche - wie bereits beschrieben -nichts anderes als ein Darlehen an das jeweilige
Unternehmen darstellen.

Asbeck hat offenbar wieder Grund, zu feiern. LautMedienberichten hatte der Chef des Bonner Solarunternehmens Solarworld am Sonntag auf seinem Schloss in Remagen Besuch von der Polizei – wegen einem zu lauten Fest. Anlass war der Geburtstag des 54-Jährigen, die Halbjahreszahlen von Solarworld jedenfalls bieten keinen Grund für soviel Freude.

HALBJAHRESZAHLENSolarworld setzt auf das Ausland

Der knapp vor der Insolvenz bewahrte Solarkonzern Solarworld bestätigt den im Juli verkündeten reduzierten Verlust im ersten Halbjahr. Die Zahlen zeigen: Die Firma kehrt dem deutschen Markt immer mehr den Rücken zu.
„Die Lage bleibt vorerst schwierig“: Solarworld-Chef Frank Asbeck bei der ersten Gläubigerversammlung am 5. August in Bonn, bei der für den Schuldenschnitt gestimmt wurde. Quelle: dpa
„Die Lage bleibt vorerst schwierig“: Solarworld-Chef Frank Asbeck bei der ersten Gläubigerversammlung am 5. August in Bonn, bei der für den Schuldenschnitt gestimmt wurde.Quelle: dpa
DüsseldorfFrank Asbeck hat offenbar wieder Grund, zu feiern. LautMedienberichten hatte der Chef des Bonner Solarunternehmens Solarworld am Sonntag auf seinem Schloss in Remagen Besuch von der Polizei – wegen einem zu lauten Fest. Anlass war der Geburtstag des 54-Jährigen, die Halbjahreszahlen von Solarworld jedenfalls bieten keinen Grund für soviel Freude.
Diese Aktien kaufenDieser Mann hat nach nur 42 Wochen Ihr Geld ver-10-fachtUebernahme-Sensor.de
Das angeschlagene Unternehmen bestätigte am Mittwoch die bereits im Juli vorab verkündeten Ergebnisse für das erste Halbjahr. Demnach sanken die Konzernerlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 41 Prozent auf 201 Millionen Euro. Der Verlust vor Zinsen und Steuern verringerte sich auf 69 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum lag das Minus noch bei 144 Millionen Euro.

Frank Asbeck - ein Unternehmenschef, der polarisiert

Dass der stark verschuldete Solarkonzern noch nicht Insolvenz anmelden musste, verdankt er seinen Gläubigern. Die hatten Anfang August einem drastischen Schuldenschnitt zugestimmt und das Unternehmen so vor der Zahlungsunfähigkeit bewahrt.
Der Absatz von Solarmodulen ging im abgelaufenen Halbjahr um ein Drittel zurück. Vor allem in Deutschland verkaufte das Unternehmen viel weniger Produkte. Der Absatzrückgang von 61 Prozent entspricht nahezu dem allgemeinen Marktrückgang für Solaranlagen in Deutschland.
Als Reaktion auf die schwierige Lage in Deutschland entfernt sich Solarworld immer weiter von seinem Heimatmarkt. Erwirtschaftete das Bonner Unternehmen im ersten Halbjahr 2012 noch 51,1 Prozent des Umsatzes im Ausland, waren es in den vergangenen sechs Monaten bereits 75,3 Prozent.

WIND- UND SOLARANLAGENAlles wird virtuell - die Energieversorgung auch?

Das Internet spielt nicht zuletzt auch für die Energiebranche eine immer wichtigere Rolle.
Wind- und Solaranlagen: Alles wird virtuell - die Energieversorgung auch?
Asbeck machte wenig Hoffnung auf Verbesserung der Situation. „Die Lage bleibt vorerst schwierig“, teilte er in einem Brief an die Investoren mit. Bei der Sanierung helfen sollen nun erst einmal neben dem 55-prozentigen Schuldenschnitt weitere Finanzspritzen helfen. So will Asbeck aus seinem privaten Vermögen für rund zehn Millionen Euro Aktien nachkaufen. Zudem will ein Großinvestor aus Katar mit 35 Millionen Euro einsteigen und ein Darlehen in Höhe von 50 Millionen Euro geben.