Sonntag, 3. Februar 2013

Solarworld: Alles bleibt auf der Kippe

Solarworld: Alles bleibt auf der Kippe

03.02.2013 (www.4investors.de) - Tief gefallen, zuletzt aber mit ersten Stabilisierungstendenzen – so könnte man die jüngste Aktienkursentwicklung bei Solarworld beschreiben. Der TecDAX-notierte Solartitel war von 1,88 Euro und damit aus der wichtigen Widerstandszone bei 1,80/1,89 Euro auf bis zu 1,05 Euro gefallen. Grund hierfür sind die finanziellen Probleme des Bonner Konzerns, die seit einigen Tagen völlig die Szenerie bestimmen. 

Wie genau Solarworld die drückende Schuldenlast in den Griff bekommen will, ist weiter offen. Zwar dementieren die Rheinländer eine Insolvenzgefahr. Völlig unklar ist aber, was passiert, wenn die Gespräche mit Gläubigern nicht den gewünschten Erfolg haben. Das sorgt bei Anlegern zurecht für Unruhe, denn die Lage ist äußerst angespannt und der Konzern selbst verwendet in seinen Mitteilungen typische „Insolvenzsprache“ wie „Fortführungsprognose“. Und auch Solarworld-Chef Frank Asbeck sieht zwar im Interview mit der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag momentan keine Insolvenzgefahr, aber hierbei darf man die Bedeutung des Wortes „momentan“ nicht übersehen.

Am Markt rechnet man damit, dass – ähnlich wie bei Centrotherm Photovoltaics – Schulden in Aktien „getauscht“ werden. Die Folge wäre eine deutliche Verwässerung der jetzigen Anteilseigner des Konzerns, der aktuell einen Marktwert von etwa 122 Millionen Euro hat. Selbst wenn man die vorhandene Liquidität abzieht, liegt die Nettiverschuldung bei einem Vielfachen hiervon. Entsprechend hohe Verwässerungen drohen, wenn es tatsächlich zu einem „Debt-to-Equity-Swap“ kommt.

Bei der Aktie beruhigt sich die Lage derweil etwas. Das Papier ist auf eine breite und sehr wichtige Unterstützungszone um die Pennystockmarke gefallen, die sich zwischen dem Tief bei 0,94 Euro und dem Bereich um 1,00/1,05 Euro erstreckt. Bisher hat diese Zone die Bären abwehren können, ohne dass der Solarworld-Aktienkurs sich großartig hat erholen können. Bis auf 1,16/1,18 Euro gingen Intraday-Aufwärtsbewegungen, sodass die Widerstände zwischen 1,17/1,23 Euro und 1,30 Euro bisher nicht einmal ansatzweise in Gefahr geraten sind. Damit bleibt auch das Risiko weiterer Kursrückschläge, die auch unter 0,94 Euro gehen können, permanent vorhanden. Von den ersten Stabilisierungstendenzen darf man sich also nicht täuschen lassen. Nicht nur die Finanzen bei Solarworld stehen auf der Kippe, auch die Aktie.
Hier geht es zum Chart der Solarworld-Aktie.
( mic )

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