Montag, 28. Januar 2013

Drohender Schuldenschnitt: Solarworld-Aktie bricht mehr als 25 Prozent ein


Drohender Schuldenschnitt: Solarworld-Aktie bricht mehr als 25 Prozent ein

Solarworld: Das Unternehmen hat mehr als eine Milliarde Euro langfristige Schulden Zur Großansicht
DPA
Solarworld: Das Unternehmen hat mehr als eine Milliarde Euro langfristige Schulden
Anleger haben geschockt auf die Probleme bei Solarworld reagiert. Dem Unternehmen droht laut Experten ein Schuldenschnitt. Die Aktie verlor zeitweise mehr als ein Viertel ihres Wertes.

Bonn - Das einstige Vorzeigeunternehmen Solarworld kämpft um seine Zukunft. Die Krise in der Solarbranche und der harte Wettbewerb mit China bringen den Bonner Konzern finanziell immer stärker in Bedrängnis. Gläubigern droht nun der Schuldenschnitt. Der Aktienkurs von SolarworldChart zeigen brach am Freitagvormittag zeitweise um mehr als 25 Prozent ein.
Es stünden "gravierende Einschnitte bei den Verbindlichkeiten der Gesellschaft, insbesondere den ausgegeben Anleihen und Schuldscheindarlehen" an, teilte das Unternehmen mit. Nach Ansicht von Experten droht Solarworld ein Gläubigerverzicht. Ende September hatte Solarworld eigenen Angaben zufolge langfristige Schulden in Höhe von 1,04 Milliarden Euro. Darunter waren 543 Millionen Euro Verbindlichkeiten in Anleihen und 354,2 Millionen Euro in Schuldscheinen.

Solarworld war wegen des branchenweiten Preisverfalls im dritten Quartal 2012 tiefer in die roten Zahlen gerutscht und hatte einen Verlust von rund 69 Millionen Euro erlitten. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern einen deutlich sinkenden Umsatz sowie einen hohen operativen Verlust.
Als Schuldigen für die Misere der Branche hat Vorstandschef Frank Asbeck die Konkurrenz aus China ausgemacht. "Derzeit können auch diejenigen Solarhersteller nicht profitabel sein, die ihre Kosten gut im Griff haben", schrieb Asbeck im November. "Dumping und unzulässige Subventionen haben die nachhaltig gewachsene Solarindustrie massiv geschädigt und in Teilen sogar zerstört."

Solarworld beschäftigt nach eigenen Angaben derzeit rund 3000 Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, Spanien, Frankreich, Südafrika, Asien und den USA. Das Unternehmen gehört nach eigenen Angaben weltweit zu den größten Solarkonzernen und verfügt demnach über Standorte in allen wichtigen Zielmärkten.
cte/dpa

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